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Auguste Forel ist eine vielseitig begabte, spannungsreiche Persönlichkeit, bei der sich sozialreformerisches Engagement, nachhaltige Unterstützung der Abstinenzbewegung und neuroanatomische Grundlagenforschung mit einer prononciert eugenischen Position verbinden.

Auguste Forel ist nicht nur in der Psychiatrie, sondern auch in der Neuroanatomie, der Insektenkunde und der Philosophie bekannt. Er ist ein engagierter Sozialreformer, der sich mit Nachdruck für die Abstinenzbewegung einsetzt, zugleich aber prononciert eugenische Positionen vertritt. Die frühe neurowissenschaftliche Forschung bereichert er mit Arbeiten zur neuronalen Architektur des Gehirns. Darüber hinaus interessiert ihn die Prävention psychischer Erkrankungen und dabei speziell die erwähnte Eugenik, wobei er vor drastischen, heute abstossend wirkenden Formulierungen nicht zurückschreckt. Sein Schüler Alfred Ploetz (1860 - 1940), der Forels politische Grundhaltung zunächst vollständig teilt, vertritt später eine zunehmend autoritäre Variante des Darwinismus, die durch die Gründung der «Gesellschaft für Rassenhygiene» in Berlin 1905 institutionalisiert wird.

In den drei Jahrzehnten nach Beendigung seiner Universitätslaufbahn bleibt Forel unvermindert aktiv. Neben der Fortsetzung seiner Ameisenstudien engagiert er sich zunehmend weltanschaulich und politisch. So gehört er zu den ersten Mitgliedern des von Ernst Haeckel (1834 - 1919) 1906 in Jena gegründeten «Monistenbundes». 1916 tritt er in die Sozialdemokratische Partei ein und verbindet dies mit einer dezidiert pazifistischen Grundhaltung, dies sicherlich vor dem Hintergrund persönlicher Erfahrungen als freiwilliger ärztlicher Helfer im deutsch-französischen Krieg von 1871 sowie während des Ersten Weltkriegs. Viele Jahre tritt er für die Verbreitung der aus ähnlicher Motivation heraus entwickelten Kunstsprache Esperanto ein.

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